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Workshop: Einführung in die Staatskritik
27. April 2016 @ 18:00
Wie auf dem letzten offenen Treffen bereits angekündigt starten wir mit unserer großen Bildungsoffensive! Los gehts theoretisch mit einer Einführung in die Staatskritik. Warum kritisieren Linke den „Staat des Kapitals“ und was sind emanzipatorische Gegenentwürfe?
Kommt vorbei! Vorkenntnisse werden nicht benötigt!
Hier der (etwas hochtrabende) Ankündigungstext:
Grundrechtsabbau, autoritäre Formierung und die Transformation der Demokratie aus der Perspektive von Johannes Agnolis Staatskritik
Dass es um die Aushängeschilder des westlichen Kapitalismus, nämlich Rechtsstaat und Demokratie, nicht zum Besten steht, ist spätestens seit der Krise der Staatsfinanzen in Europa in der, eher nebenbei, auf parlamentarischem Wege gewählte Regierungen in Griechenland und Italien durch technokratisch „Expertenteams“ ersetzt wurden, sogar im konservativen Feuillton angekommen. Unklar scheint jedoch allgemein wie der Abbau der Grundrechte im Namen der „Terrorismusbekämpfung“ und die Einschränkung der parlamentarrischen Demokratie in der Eurokrise zusammenhängen, erklärt werden können und wie der Etablierung einer postdemokratischen Regierungsform aus emanzipatporischer Perspektive beizukommen wäre.
Selbst viele liberale und linke Gegner_innen des autoritären Staates sehen beispielsweise in der Lobbyarbeit der (Finanz-)Konzerne und/oder einer außer Kontrolle geratenen Exekutive den wesentlichen Schlüssel zum Verständnis der aktuellen Situation. Dementsprechend erhoffen sie sich von einer besseren rechtlichen Regulierung der Märkte und einer größeren Transparenz politischer Entscheidungen eine Demokratisierung der Gesellschaft. Gegenüber solchen einigermaßen oberflächlichen Vorstellungen hat Johannes Agnolis Analyse von Staat und Demokratie im Kapitalismus schon vor Jahren auf die strukturellen Grenzen der Demokratie innerhalb dieser gesellschaftlichen Verhältnissen hingewiesen und eine „Verhärtung der politischen Form“ im globalen Kapitalismus prognostiziert. Seine Kritik am „Staat des Kapitals“ und dessen „institutionellen Strategien“, wie z. B. insbesondere der Extremismustheorie, sind dementsprechend gerade heute aktuell.