Lade Veranstaltungen

« Alle Veranstaltungen

  • Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.

Von der Oktoberrevolution zum Stalinismus

20. November 2017 @ 19:00 - 22:00

Vortrag mit moderierter Diskussion
im Rahmen der Reihe:

„Vorwärts und nicht vergessen“ – zu Folgen, Aktualität und kritischer Rezeption der Oktoberrevolution.

Referent: Hannes Gießler-Furlan, Köln.

Von der Oktoberrevolution zum Stalinismus – die ursprüngliche sozialistische Akkumulation

Die sogenannte ursprüngliche kapitalistische Akkumulation bestand wesentlich darin, dass die Produktionsmittel der Gesellschaft auf Seiten der Kapitalisten akkumuliert und die Kleinproduzenten (mehrheitlich Bauern) enteignet und proletarisiert wurden.
Der Sozialismus in der jungen Sowjetunion brauchte auch eine ursprüngliche Akkumulation. Denn Sozialismus setzt zweierlei voraus: Erstens, dass die Produktionsmittel nicht mehr in den Händen von Privatproduzenten sind, zweitens, dass die Produktionsmittel akkumulieren in dem Sinne, dass eine Industrie samt Landwirtschaftsindustrie heranwächst, mit der der Reichtum der Gesellschaft gemehrt werden kann. Die junge Sowjetunion aber war eine Agrargesellschaft, in welcher Abermillionen Bauern die Produktionsmittel besaßen. Sie mussten enteignet, die Landwirtschaft vergesellschaftet werden. Lenin stieß diese ursprüngliche Akkumulation des Sozialismus an, Stalin vollendete sie – zum Leidwesen von vielen Millionen Bauern. Zu den grauenhaftesten Mitteln dieser Reorganisation der Produktionsverhältnisse gehörten die Gulag-Lager.
Hannes Gießler wird den Hergang der ursprünglichen Akkumulation in der Sowjetunion dargestellen und folgende Fragen erörtern: Was hatte die ursprüngliche Akkumulation des Sozialismus mit der des Kapitals gemein und was unterscheidet beide? Warum lief die ursprüngliche Akkumulation in der Sowjetunion auf Verstaatlichung der Produktionsmittel und nicht auf Vergesellschaftung hinaus? Inwieweit war diese ursprüngliche Akkumulation die Urszene des Realsozialismus? Wie haben sich Engels, Marx, Kautsky u. a. Vordenker des Kommunismus die Landwirtschaft bzw. die landwirtschaftlichen Maßnahmen nach der Revolution vorgestellt?

Eine Veranstaltungsreihe von Kulturraum e.V. – KreV, Gruppe Sassulitsch und the future is unwritten – Leipzig.
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V..

Für weitere finanzielle Unterstützung danken wir: Linksfraktion Sachsen.

Infos und Programm:
https://vorwaertsundnichtvergessen.wordpress.com/

Details

Datum:
20. November 2017
Zeit:
19:00 - 22:00

Veranstaltungsort

Institut fuer Zukunft
An den Tierkliniken 38, Kohlrabizirkus
Leipzig, 04103 Germany