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Rechtsextreme Kundgebung der „Identitären“ verhindern!
27. Juli 2016 @ 17:30
Am Mittwoch den 27.07.2016 ruft die neofaschistische „Identitäre Bewegung“ zu einer Kundgebung „Gegen Terror der Identitären Bewegung“ (sic!) vor der Lindengasse 40, dem Grünen Parteibüro Wiens, auf. Ihr Ziel ist es die aktuellen Anschläge und Attentate in Europa für ihre rechtextreme, rassistische Propaganda zu instrumentalisieren. Eines ist klar, um den Islam geht es hier gar nicht. Mal sprechen sie von „Islamisierung“, mal vom „großen Austausch“ – gemeint ist beide Male die vermeintliche „Überfremdung“. Die Angst vor Dieser ist die eigentliche Triebfeder ihres Handelns. Unter dem Deckmantel der Verteidigung des “christlichen Abendlandes” verbirgt sich lediglich der Rassismus derjenigen, die schon immer fanden, es gebe “zu viele Ausländer” in Österreich. Migrant*innen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern werden pauschal als Bedrohung empfunden, ganz gleich ob es sich denn überhaupt tatsächlich um Muslime und Muslima handelt oder nicht. Sie grenzen die Eigengruppe, die „westlich christlich-abendländische Kultur“, von der „Fremdgruppe der Muslime“ klar ab. Dabei werden beide Gruppen kulturell konstruiert und als homogen und unveränderlich angesehen. Muslime und Muslima werden als andersartig und bedrohlich dargestellt.
Dabei unterscheidet sich jedoch der Rechtsextremismus der „Identitären“ nicht zwingend von der reaktionären Ideologie des Islamismus. Denn ähnlich wie der Rechtsextremismus als reaktionäre Krisenlösungsideologie, verspricht auch der Islamismus die widerstreitenden gesellschaftlichen Interessen in der Gemeinschaft der Gläubigen (Umma) autoritär zu versöhnen. Da sich diese in einer kapitalistisch verfassten Gesellschaft aber nicht so einfach aufheben lassen, müssen sie notwendigerweise auf „äußere“ und „innere Feinde“ projiziert werden. Nur unter diesem Hintergrund ist die islamistische Hetze auf Jüdinnen und Juden, auf Ungläubige und Homosexuelle sowie die massive Frauenverachtung zu verstehen. IslamistInnen fallen genauso wie Nazis nicht einfach vom Himmel. Beide reaktionäre Ideologien müssen vor dem Hintergrund einer krisenhaften Vergesellschaftung analysiert werden. Mit Kultur hat dies aber herzlich wenig zu tun. Das zeigt alleine schon die große Anzahl von KonvertitInnen. Die neofaschistischen „Identitären“ haben kein Problem mit islamistischen Mörderbanden, solange sie dort bleiben wo es zur der von ihnen unterstellten „angestammten Kultur“ passt. Dagegen halten wir als Antifaschist*innen eine universalistische Kritik an reaktionären Bewegungen weltweit hoch und solidarisieren uns insbesondere mit den Kämpfen unserer kurdischen Genoss*innen gegen den IS und das türkische Regime! Denn Emanzipation ist nicht westlich oder östlich sondern universal!
Egal wo (selbst vor Parteizentralen) sich Faschist*innen jeglicher Couleur sammeln, zeigen wir ihnen was wir von ihrer menschenverachtenden Ideologie halten!
Gegen Rassismus und Fundamentalismus! Für die befreite Gesellschaft! Alerta Go!