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Kölner Silvesternacht 2015ff.
20. Februar 2017 @ 18:30 - 21:30
In der Kölner Silvesternacht 2015 kam es zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen*. In der in den nachfolgenden Monaten stattfindenden Debatte nahmen sowohl radikale Rechte als auch die nationale Mehrheitsgesellschaft für sich in Anspruch, Verteidiger des Rechtes von Frauen* auf körperliche Unversehrtheit zu sein. An Silvester 2016 zeigte sich dann schließlich der wahre Gehalt dieser Pose in Form von rassistischer Aussortierung von als „Nordafrikanern“ markierten Menschen aus der Feiergesellschaft.
Gewalt gegen Frauen ist in der deutschen Gesellschaft an der Tagesordnung. Die Tatsache, dass die Gewalt in der Silvesternacht von Menschen ausging, die als „Nordafrikaner“ kulturalisiert wurden, brachte diese Gewalt in den Fokus des deutschen Staates – sie wurde anzeig- und verfolgbar. Mit der Kulturalisierung fiel die Kritik auf einmal auf Praxen der Polizei, die an der Tagesordnung sind – nämlich die Abwehr, Abwertung und Retraumatisierung von Frauen*, welche sexualisierte Gewalt erfahren haben. Üblicherweise hat dies zur Folge, dass der Polizei geglaubt und die Perspektive der Betroffenen minimiert wird. In der kulturalistischen Deutung der Silvesterereignisse gehörte diese alltägliche patriarchale Praxis nun aber zur „Vertuschung“ der Polizei migrantischer Gewalt. Erst als durch den nationalen Diskurs umgedeutet wird, wird diese Praxis als Problem sichtbar- und bleibt damit eigentlich unsichtbar.
Der Vortrag diskutiert, wie die Grundlagen der patriarchalen Gewalt in eben dem Diskurs am unsichtbarsten bleiben, der am hysterischsten behauptet, sie anzugreifen.
Er versucht zu zeigen, wie der Widerspruch gegen den Rassismus der Mehrheitsgesellschaft gleichzeitig die Sichtbarmachung der alltäglichen patriarchalen Gewalt gegen Frauen* bedeutet.
Mit Referent*innnen von Antifa AK Köln.