- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Jeder Angriff ist ein Angriff auf uns alle!
28. November 2014 @ 19:00
Antifaschistische Demonstration
Freitag, 28. November, 18 Uhr
Klagesmarkt, Hannover
——————————————————
Seit geraumer Zeit werden immer wieder Menschen von rechtsoffenen Fußballhools aus dem Umfeld der Gruppe Vulture Hannover (VH) 13 bedroht. Der traurige Höhepunkt dieses Bedrohungsszenarios war ein Vorfall am Abend des 03. Oktober 2014 in der Nähe des Hauptbahnhofes von Hannover. Bei diesem Angriff wurde eine politisch aktive junge Frau so schwer verletzt, dass sie mehrere Tage im Krankenhaus verbringen und notoperiert werden musste. Die Brutalität, mit der gegen die betroffene Frau vorgegangen wurde, ist beängstigend und erfordert ein entschlossenes Handeln und unser aller Solidarität.
Bei den betroffenen Personen handelt es sich z.T. um Fußballfans, die sich mit Fußballfans anderer Vereine in einem antirassistischen Rahmen engagiert und solidarisiert haben. Dieses Engagement zusammen mit Fans ‚verfeindeter‘ Fußballklubs galt einigen Fans/Ultras/Hools als Hochverrat. Die Konsequenz, die daraus gezogen wurde, war, dass die ‚Nestbeschmutzer‘ von Teilen der hannoverschen Fanszene zum Abschuss freigegeben wurden. Es folgten mehrere gewalttätige Übergriffe.
Bereits einen Tag nach dem brutalen Angriff auf die junge Frau folgte eine weitere Attacke der Gruppe VH 13 und deren Umfeld auf linke Menschen in der Nordstadt. Dabei hat eine Person eine Gehirnerschütterung davongetragen. Seit dem gibt es vermehrt Treffen der rechtsoffenen Fußballhools in der Nordstadt mit dem Ziel Menschen, die sie als ihre Feinde identifizieren anzugreifen. Wer Opfer der Angriffe wird, scheint zunehmend wahllos. Kriterium ist dabei für die Hools lediglich ein linkes Erscheinungsbild. Obwohl es sich bei der Gruppe rund um VH 13 nicht um Neonazis handelt und die Gruppe sich selbst als ‚unpolitisch‘ verstehen will, so haben sie sich Antifas als Ziel ihrer Angriffe ausgesucht. Mit Aussagen wie: „Wir kriegen euch alle, ihr Antifafotzen“ und „Die Nordstadt ist jetzt nicht mehr Politik, die Nordstadt ist jetzt Fußball“ machen VH 13 und ihre Freunde klar, wer ihrem Feindbild entspricht: Linke. Die Angriffe haben damit schon lange eine politische Dimension, die die Angreifer gern versuchen zu leugnen. Denn wer politische Aktivist_innen wegen ihres Engagements angreift, der handelt politisch.
Als Reaktion auf die Bedrohungslage ist der erste Schritt eine Demonstration am 28. November 2014 um 18 Uhr am Klagesmarkt. Aber dabei bleibt es nicht! Wir werden keine Ruhe geben, bis die Angriffe aufhören und Menschen sich in der Nordstadt, auch an Spieltagen, wieder frei bewegen können, ohne Angst haben zu müssen, von Hools angegriffen zu werden. Bisher wurden die brutalen Angriffe von der medialen Öffentlichkeit entweder ignoriert oder, wie durch die HAZ, entpolitisiert und bagatellisiert. Damit ist jetzt Schluss! Angriffen von Hools auf Linke muss entschlossen entgegengetreten werden! Die Anschlussfähigkeit zu rechter Ideologie muss benannt werden! Wir laden alle Menschen aus dem Stadtteil und darüber hinaus ein, sich auch in Zukunft mit uns gegen die Angriffe der Hooligans zu stellen. Kommt zur Demo und zeigt euch solidarisch!
Antifaschistsiche Gruppe Hannover
Fast Forward Hannover
LUH_Contra
——————————————————
Was ist „VH-13“?
Die Hooligan-Gruppe „Vulture Hannover 13“ (VH-13) wurde Ende 2013 gegründet und sieht sich als Sammelbecken für junge Leute, die sich als Hooligans und gewaltbereite Fußballfans definieren. Sie setzt sich aus ehemaligen Mitgliedern verschiedener Ultragruppen zusammen, wie bspw. den „Rising Boys Hannover“ (RBH) und den „Ultras Hannover“ (UH). Zudem sind Teile der mittlerweile inaktiven Nazihoolgruppierung „Royal Riot Hannover“ bei VH-13, bzw. in dessen Umfeld aktiv. VH-13 verstehen sich selbst als „unpolitisch“, wie es im Fußballjargon oft heißt. Ein vor kurzem von den Ultras Hannover veröffentlichter Text zur geplanten HoGeSa-Demonstration in Hannover kann als stellvertretend zur Gruppenposition der Hooligans angesehen werden. Hier heißt es unter anderem: „Egal, ob nun Nazis, Bullen, heuchlerische Funktionäre aus Sport und Politik, sensationsgeile Medienvertreter, Linksfaschisten oder religiöse Fanatiker. Wir haben auf alle keinen Bock.“ Zwar sind VH-13 nicht allein verantwortlich für die unzähligen Übergriffe und Einschüchterungsversuche auf Antifaschist_innen in den letzten Monaten, da diese auch von Teilen der Ultraszene von Hannover 96 mitgetragen werden. Jedoch spielt die Gruppierung seit den Angriffen vom 03. Oktober eine zentrale Rolle im Konflikt, da erstmals über mehrere Wochen hinweg gezielt Antifaschist_innen organisiert und geplant angegriffen wurden.