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Hannover: Zwei Jahre kapitalistische Kahlschlagspolitik in Griechenland

29. Februar 2012 @ 20:00

Veranstaltung – 21.01.12 von FAU-Hannover

Zwei Jahre kapitalistische Kahlschlagspolitik in Griechenland

Zur Mobilisierung auf den Aktionstag M31 berichtet Ralf Dreis über die aktuelle Situation in Griechenland. Dort wird die Kürzungspolitik der Troika und die damit einhergehende Umverteilung von Unten nach oben nicht hingenommen. Aber es gibt weit mehr als nur die aus den Nachrichten bekannte Randale. Besetzungen von Fabriken und damiteinhergehende Kollektivierungen sind ebenfalls Zeichen, für den Willen etwas am System zu ändern.

Mittwoch| 29.02.2012 | UJZ Korn

Solivokü 19:00 Uhr – Veranstaltung 20:00 Uhr

in Zusammenarbeit mit dem libertären Netzwerk alerta!

Die Sterne vom Himmel holen!

In Hannover hat sich ein Bündnis aus Initiativen und Gruppen gegründet, um Widerstand gegen die nationalen und europäischen Krisenpolitiken zu organisieren.
Wir beteiligen uns an den europäischen Aktionstagen gegen den Kapitalismus am 31. März und im Mai. Im Vorfeld wollen wir im Rahmen eines Workshoptages die herrschenden Krisenpolitiken analysieren, diskutieren und den Widerstand organisieren.

Kapitalismus in der Krise

Nach dem Crash an den Finanzmärkten in den USA (2008) wurde als Lösung von PolitikerInnen gefordert, die Banken an die Leine zu legen. Mittlerweile steht vor allem ein knallharter Sparkurs auf der Tagesordnung. Den strauchelnden Staaten, allen voran Griechenland, werden Gelder nur noch unter Zusicherung massiver Sparprogramme geliehen. Das Resultat ist eine direkte Verschlechterung der Lebensumstände für die Menschen dort. In Deutschland reicht schon die Androhung, dass es auch hier zu Kürzungen kommen könnte, sodass die Leute von selbst den Gürtel enger schnallen.
Selbst die Gewinnerstaaten in der EU geraten zusehends unter Druck. Das Leben der Menschen wird von Jahr zu Jahr unsicherer. Die ohnehin bestehende Konkurrenz der Lohnabhängigen verschärft sich immer mehr. Den Staaten ist das indes egal, für sie sind die Menschen bloß Material in der Standortkonkurrenz. Deswegen halten wir es für sinnlos, auch noch Forderungen an die Staaten zu stellen, denn das von ihnen eingerichtete und verwaltete System ist es, dass den Menschen ihre Existenz streitig macht.

Finanzwirtschaft und die bösen Banker

Schuld an der seit mittlerweile vier Jahren andauernden Krise sind nicht Gier und Korruption einer kleinen Elite. Schuld ist die freie Marktwirtschaft, der Kapitalismus selbst. Auf jede Phase des „erfolgreichen“ Wirtschaftswachstums innerhalb dieses ökonomischen Systems muss früher oder später ein Einbruch folgen. Nicht einzelne EntscheidungsträgerInnen oder etwa Staaten haben also Fehler begangen. Dies gilt sowohl für Staaten, die von der momentanen Staatsschuldenkrise betroffen sind, als auch für Unternehmen und Banken. Auch sind nicht der Finanzmarkt und die auf dem Finanzmarkt getätigten spekulativen Geschäfte schuld an der Krise. Die wachsende Bedeutung dieses Wirtschaftsbereichs ist nur die Antwort auf die im Kapitalismus lebensnotwendige Suche nach immer neuen gewinnbringenden Märkten.
Dieses ökonomische System, welches durch seine Konkurrenzverhältnisse notwendig immer wieder neue VerliererInnen und Armut hervorbringt, ist, unabhängig von aktuellen Krisen, der Fehler.

Verkauft doch eure Inseln, ihr Pleite-Griechen!

Gegenüber den Protesten gegen die Sparmaßnahmen am Rand der EU gibt es oftmals nur Häme. Die Griechen hätten insgesamt über ihre Verhältnisse gelebt, würden sich jetzt sogar noch beschweren und streiken und eigentlich sei schon jede gekaufte Staatsanleihe ein unverdientes Geschenk. Deutschland und die deutschen AnlegerInnen investieren aber nicht aus Barmherzigkeit Geld in Griechenland.
Statt gegen diese systematischen Zumutungen vorzugehen, sind die Kämpfe gegen die Sparprogramme oft noch national beschränkt. So dominieren rassistisch aufgeladene Krisenerklärungen und nationalistische Forderungen den öffentlichen Diskurs. Das gilt besonders für die Darstellung von Griechenland in den Medien, aber auch für andere Staaten. Immer ist die Rede von fehlerhafter Wirtschaftspolitik, nie davon, dass Konkurrenz notwendig VerliererInnen hervorbringt.

Warum wollen wir die Sterne vom Himmel holen?

Mit einem Workshoptag wollen wir die verschiedenen regionalen AkteurInnen der Krisenproteste besser miteinander vernetzen. Eingeladen sind alle, die Interesse daran haben sich über Perspektiven und Handlungsoptionen in der Krise auszutauschen. Wollen wir den Zumutungen des Kapitalismus etwas entgegensetzen, dann müssen wir es immer noch selbst machen. Wir sind gegen die öffentliche Meinungsmache und die Versuche, das System durch Kürzungsprogramme wieder aufzupäppeln. Wir wollen ein besseres Leben – ohne Krise, Kapitalismus und Nation! Lasst uns die Sterne vom Himmel holen!

Viel zu Tun, noch mehr zu gewinnen!

Details

Datum:
29. Februar 2012
Zeit:
20:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

UJZ Korn
Kornstraße
Hannover, Deutschland
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Veranstalter

FAU Hannover
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