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Faschismus – ein leerer Kampfbegriff?
24. April 2017 @ 18:00 - 20:00
Fast hundert Jahre nachdem eine politische Bewegung erstmalig den Begriff Faschismus als Selbstbezeichnung genutzt hatte, scheint der Begriff wieder in aller Munde. Seien es sogenannte Reichsbürger, die vom Faschismus der BRD-GMBH sprechen, oder sogenannte „Neurechte“ Bewegungen die vor einem linken Faschismus warnen, oder linke Politiker wie Dieter Dehm, die ihren politischen Gegnern Faschismus vorwerfen.
Der Begriff scheint durch seine (politische) Geschichte und seiner Inflationierung für politische Analysen gänzlich unbrauchbar gemacht. Er scheint nur noch als Denunziation autoritärer Politik genutzt zu werden. Der „Mainstream“ der Politikwissenschaften (und der Verfassungsschutz) in Deutschland nutzt ohnehin die Extremismus Theorie um Phänomene jenseits der gesellschaftlichen „Mitte“ zu bestimmen.
Soll nun aber ernsthaft eine Analyse der aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse geleistet werden, kommt auch eine kritische Betrachtung nicht um den Begriff Faschismus herum. Zumindest solange nicht die blinden Flecken der Extremismus Theorie eingekauft werden sollen. So schaffen Hilfskategorien wie „extreme Rechte“ in dieser Hinsicht mehr Verwirrung als Aufklärung. Deshalb soll in der Veranstaltung eine Begriffsbestimmung des Faschismus geleistet werden. Es soll weiter um eine grundlegende Einführung in Geschichte und Gebrauch des Faschismusbegriffsgehen.
Der Vortrag ist so konzipiert, dass kein Vorwissen nötig ist, sondern jede*r kommen und mitdiskutieren kann. Im Anschluss bieten wir an, im kleinen Rahmen bei einem Getränk weiter zu diskutieren.