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Berlin: »Das bisschen Totschlag…?«
3. August 2012 @ 20:00
Ein Blick auf 20 Jahre deutsche Zustände seit Rostock-Lichtenhagen 1992
Film und Podiumsdiskussion mit top b3rlin, Rassismus tötet! und Aktivist_innen aus Rostock
Wann: Freitag, den 3. August 2012
Wo: ://about blank (Markgrafendamm 24c, 10245 Berlin)
Beginn: 20:00 Uhr (Film) – 21:15 Uhr Podiumsdiskussion
Rostock-Lichtenhagen 1992: Trauriger Höhepunkt und gleichzeitig Sinnbild einer Gesellschaft im aggressiven Taumel nationaler Kollektivbildung. Organisierte Neonazis und Anwohner_innen greifen die Zentrale Erstaufnahmestelle für Asylbewerber_innen und ein Wohnheim für ehemalige DDR-Vertragsarbeiter_innen aus Vietnam an – unter dem Applaus tausender Zuschauer_innen und angefeuert durch ein von Politik und Medien konstruiertes völkisch-rassistisches Untergangsszenario. Mit der faktischen Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl feierte dieses Bündnis von Biedermännern und Brandstiftern seinen Erfolg und legte den Grundstein für stetig restriktivere Regelungen.
Heute ist Deutschland Weltmeister in vielen Disziplinen: der Herzen, des Exports, der Vergangenheitsbewältigung. Die Pogrome der frühen 90er erscheinen als tragische, aber historische Ausfälle. Deutschland 2012 präsentiert sich bunt und weltoffen. Die christlich-abendländische Wertegemeinschaft ist bereit zur Integration aller, die sich an ihre Regeln halten. Und die Überflüssigen sterben weit außerhalb der Sichtweite, an den Grenzen Europas.
Nach einem filmischen Einstieg (Wer Gewalt sät – Von Brandstiftern und Biedermännern. Die Pogrome von Rostock 1992) wollen wir diskutieren, ob Deutschland heute weniger hässlich ist, oder nur anders hässlich. Und wie die Transformationen von Staat, Gesellschaft, Nationalismus und (institutionalisiertem) Rassismus zueinander in Beziehung stehen.
Bei der Veranstaltung könnt Ihr auch Bustickets nach Rostock für die Demonstration am 25.8. für 15 € erwerben.