Vor den Toren Berlins soll mit dem geplanten Ausbau des Tesla-Werks bald Deutschlands größte Autofabrik entstehen. In einem Wasserschutzgebiet gelegen, aus dem auch Berlin Teile seines Trinkwassers bezieht, werden hier schon jetzt
unter miserablen Arbeitsbedingungen jährlich 250.000 Autos produziert. Bis zu eine Million Autos sollen es nach dem Ausbau werden.
Um aber die Klimaziele zu erreichen, muss die Anzahl der Autos grundsätzlich reduziert werden. Aufgrund des enormen ökologischen Rucksacks der bei der Produktion eines E-Autos verbrauchten Ressourcen, sind nach einer Studie des ADAC (2022) E-Autos gegenüber Benzinern erst ab 45.000 -60.000 km bei Kompaktwagen und bei der gehobenen Mittelklasse sogar erst ab über 110.000 km weniger umweltschädlich.
Durch immer schwerere Modelle und immer mehr Fahrzeuge steigt der Anteil der CO2 Emissionen des Verkehrssektors immer weiter. Insgesamt gibt es seit 1990 keine Reduktion der Gesamtemissionen im Verkehrssektor.
Statt einer Antriebswende bedarf es einer Verkehrswende, die von der Abhängigkeit vom Automobil befreit. Aktuell werden ÖPNV und Bahn von der Politik finanziell ausgehungert und stattdessen der Autobahnausbau vorangetrieben.
Weil es auf dem Land an Infrastruktur mangelt, muss die Verkehrswende in den Städten beginnen. Berlin könnte klimaneutral und lebenswerter sein, so wie es Amsterdam, London, Paris oder Barcelona bereits versuchen: sicherere Schul- und Radwege, bessere Luft und gerechtere Formen der Mobilität. Der Berliner Senat verstößt aber mit seiner Verkehrspolitik gegen die Pariser Klimaziele und Flächenfraß, Feinstaubbelastung und Verkehrsunfälle gehen weiter.
Tesla steht für die graue Realität des „grünen“ Kapitalismus, der die Klimakatastrophe eigentlich verhindern soll. Ein vermeintlich grünes Produkt wird unter umweltschädlichen und menschenschinderischen Bedingungen produziert. Und das hat dazu kaum Auswirkungen auf die Emissionen.
All dies wird durch eine Politik ermöglicht, die hunderte Millionen von Subventionen bereit hält, Genehmigungen unter Missachtung aller Verfahren verteilt und Stadtplanung weiterhin fürs Auto und nicht für die Bewohner betreibt.
Gegen diesen Irrsinn sammelt sich Protest gegen das Teslawerk in Grünheide, denn der Klimakrise kann man nicht davon fahren.