„Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotiven der Weltgeschichte. Aber vielleicht ist dem gänzlich anders. Vielleicht sind die Revolutionen der Griff des in diesem Zug reisenden Menschengeschlechts nach der Notbremse.“ (Walter Benjamin)
Die Welt steht in Flammen und sie zündeln weiter. Jeden Tag graben sie die Kohle aus und verbrennen sie in ihren Kraftwerken, obwohl sie wissen, dass dies der größte Verursacher für CO2 ist. Obwohl sie wissen, dass wir in den nächsten Jahren auf Kipppunkte zulaufen, die die Klimakatastrophe unumkehrbar machen wird.
Sie, das sind die RWE AG, die von der Energie abhängige Industrie, das sind Investor:innen, die auf das Weiter-so setzen, das ist die Bundes- und Landesregierung, es ist eine von Deutschland dominierte Europäische Kommission. Alle Beteiligten wissen, was Phase ist und es wird trotzdem weiter Kohle gefördert.
Die Appelle an die Politik und die Massendemonstrationen wurden von Angela Merkel und anderen freundlich aber unbeeindruckt zur Kenntnis genommen. Der Kohleausstieg soll weiterhin erst dann kommen, wenn auch wirklich das letzte Stück Kohle verfeuert wurde. Denn wie Irgendwer mal sagte: Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet. Etwas anderes ist aber auch nicht zu erwarten, denn das fossile Kapital liefert die Energie für die gesamte Klasse. Und das Zusammenhalten der Besitztümer und der bestehenden Ordnung wird vehement verteidigt. So sehr sich einige einen grünen Kapitalismus auch wünschen: den wird es nicht geben, denn es steht keine Entkoppelung von Wachstum und Ressourcenverbrauch an – das sind bloß Fantastereien. Denn die Idealistin, Träumerin, Weltfremde, das ist die herrschende Klasse.
Ihre eigenen Ankündigungen, Selbstverpflichtungen usw. hat sie alle selbst gebrochen. Alles, was sie, seit dem sie vom Klimawandel weiß, geschafft hat, ist, selbst noch die Umweltzerstörung zu exportieren. Selbst wenn in der Bundesrepublik keine Kohle mehr verbrannt wird und die Industrie sich hier sonstwie ressourcenschonend aufstellt, die Umweltzerstörung wird im Kapitalismus notfalls ausgelagert weiterbetrieben. Wie immer betroffen von Kapitalismus und seiner Umweltzerstörung sind weltweit die Menschen, die es sich nicht leisten können, sich selbst zu schützen.
Die Verantwortlichen sind die Saboteur:innen jeglicher effektiven Klimapolitik und jeglichen menschenwürdigen Zusammenlebens, weil diese ihrem Geschäftsmodell und Wachstumszwang im Weg stehen. Sie drohen den Staaten zu klagen, wenn ihnen die Betriebserlaubnis entzogen wird. Sie drohen, die Beschäftigten in Armut zu hinterlassen und die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Sie nehmen Menschen ihre Zeit, ihre Gesundheit und die Ressourcen, die wir zum Leben brauchen. Sie werden mit ihrer Sabotage nicht von selbst aufhören, sie müssen gestoppt werden. Und wenn sie niemand anderes aufhält, müssen wir es halt tun. Halten wir ihre Maschinen an, treiben wir die Kosten in die Höhe. So lange, bis es sich nicht mehr rechnet. Wir werden den Irrsinn dort, wo er stattfindet, stoppen. Deshalb schließen wir uns den Aktionen von Ende Gelände im Rheinland vom 23. – 27. September 2020 an.
Sabotieren wir die Saboteur:innen.
Wir sehen uns in der Grube!