Satuary, January 25th 2014 | Venue: Universitätsstrasse 5, Wien
One specificity of the recent rise of right wing movements and populist parties in the eurozone is precisely it‘s international, europe-wide dimension. This specificity culminates right now in the increasingly serious plans to construct an extreme right fraction within the european parlament, an undertaking which was always procluded or soon dissolved by internal disagreement and strife. But in the recent economic and political crisis of the Eurozone Europe seems to provide both the necessary point of agreement and a common enemy for the different right wing movements to overcome their fundamental differences at least within the European Parlament. Europe is thus referenced doubly, once positively as an imagined culturally homogenous tradition and territory, and secondly as an evil political and buerocratic institution taking souvereignty from the different nation states.
Increasingly over the last few years and under the guidance oft he Austrian FPÖ, the Wiener Akademiker Ball has tried to provide a plattform for such an unification of the european extreme right. Thus, it’s in-depth analysis as well as the resistance to it has to be transnational as well and take into account the different forms and characteristics the rise of the extreme right has taken throughout Europe as well as the different modes, successes and failures of antifascist struggles against it, from Greece over Hungary to Norway and England. This day of antinational workshops and forums of discussions, organized by the antinational alliance …umsGanze! wants to provided such a framework for this necessary and overdue exchange. Come, fight, discuss and celebrate with comrads from all over Europe in Vienna the day after the protests against the Wiener Akademiker Ball.
There will be snacks throughout the day as well as dinner in the evening
Programme / Programm
12.30h Introduction / Begrüßung (Autonome Antifa W) (English and German)
13h – 15h Workshop-Section A
1. …ums Ganze! Forum (English)
Democracy and the rise of the european extreme right
Demokratie und der Aufstieg der extremen Rechten in Europa
Chair: TOP B3rlin
Input: John Malamatinas
Ankündigung folgt…
Anti-Fascism and Anti-Capitalism (TOP B3rlin) (English)
There is no way to revolution without the resistance against fascist movements. But does antifascism therefore lead to the revolution?
„Autonome Antifa“ was established in Germany in the 80’s and early 90’s as a reaction towards increasing nazi-activities and as new way to organize the radical left. Antifascism was understood as the key to all social problems and political opportunities: „Antifa is the fight to the whole“. Since 2000, this approach could unite the radical left less and less. An antifascist government policy, the globalization-critical movement and 9/11 made the previous strategies increaslingly less effective enemy. Whereas antifascism wasn’t the exclusive point of departure any more, different critiques of capitalism were discussed controversially. Today, the crisis is everywhere – and right-wing populism, nationalism and fascism are alarmingly popular again. This shows the necessity for both, the resistance against fascists and a anticapitalist pracitce. But how is it connected today?
Ideologie und Praxis von studentischen Korporationen (Studentische Verbindungen Auflösen) (German)
Starre Hierarchien, institutionalisierter Sexismus und völkischer Nationalismus sind Schlagwörter, die im Kontext studentischer Verbindungen schnell fallen. Wir wollen mit euch klären, wie diese ideologischen Versatzstücke das Verbindungsleben prägen und von welchen Praktiken sie getragen werden. Dabei spielt die Sozialisation in der Verbindung eine wichtige Rolle. Wir wollen nicht nur korporationskritische Basics behandeln, sondern werden uns auch einzelne Elemente genauer ansehen. Davon ausgehend wollen wir der Frage nachgehen, wie diese erzreaktionären Überzeugungen, die Zusammenarbeit mit extremen Rechten und gleichzeitig die Verankerung in der „bürgerlichen Mitte“ ermöglichen.
Rassismus (Kritik im Handgemenge) (German)
Außer Nazis will heute keiner mehr Rassist*in sein — und doch ist Rassismus alles andere als ausgestorben oder überwunden. Er ist so verpönt wie allgegenwärtig. Genauso wie die Diskrepanz zwischen dem, was das Recht zumindest in westlichen Staaten einerseits vorsieht — die Gleichbehandlung aller seiner Staatsbürger*innen — und dem tatsächlichen Agieren von Staatsangestellten andererseits. Zu dem durch Beamt*innen ausgeübten Rassismus kommt der brutale Alltagsrassismus, dem Menschen ständig ausgesetzt sind. Wir wollen gemeinsam mit euch den Fragen nachgehen, was Rassismus genau ist, welche Funktionen er erfüllt und welche Vorstellungen über die Welt diese Ideologie unterstützt.
15h – 17h Keynote
Paris, Wien, Den Haag. Die extreme Rechte in Europa vor den Europa-Parlaments-Wahlen
Bernhard Schmid (German with English translations)
Vor den Europaparlamentswahlen, die u.a. in Deutschland und Frankreich am 25. Mai dieses Jahres stattfinden (auf den britischen Inseln am Donnerstag zuvor), sind rechtsextreme Kräfte in der Offensive. Am 15. November 2013 bereits schlossen sechs rassistische und nationalistische Parteien in Wien ein Abkommen, mit dem erklärten Ziel, eine gemeinsame Fraktion im nächsten Europäischen Parlament zu bilden. Dort wollen sie zur drittstärksten Kraft nach Christ- und Sozialdemokraten werden. Wenn es ihnen gelingt, in den jeweiligen Ländern ihre Wahlziele zu erreichen, dürften sie in der nächsten Legislaturperiode in jedem Falle stark im EP vertreten sein. Unter den beteiligten Parteien befinden sich die österreichische FPÖ, der französische Front National (FN) unter Marine Le Pen, die Lega Nord aus Italien – die bereits drei mal unter Silvio Berlusconi mit regierte – und der Vlaams Belang aus Belgien.
Neben den Parteien, die sich in Wien trafen, macht auch die so genannte „Partei der Freiheit“ (PVV) von Geert Wilders aus den Niederlanden mit. Wilders war nicht in der österreichischen Hauptstadt dabei, traf aber Ende April in Paris und am 13. November 2013 in Den Haag mit Marine Le Pen zusammen. Er vereinbarte mit ihr eine Zusammenarbeit auf europäischer Ebene und ein Wahlbündnis.
Welche Gefahren wohnen diesen politischen Kräften inne? Was haben sie miteinander gemeinsam, aber was unterscheidet sie auch? Immerhin finden sich unter ihnen ehemalige Regierungsparteien ebenso wie politische Kräfte, die sich als „Fundamentalopposition“ aufführen. Ebenso, wie manche dieser Parteien – oder auch Strömungen in ihrem Inneren – offen wirtschaftsliberal argumentieren, andere dagegen eher eine „national-soziale“ Agitation betreiben. Manche ihrer Vertreter geben sich als glühende Israel-Anhänger (wie Wilders), andere wiederum sind Israelhasser aus antisemitischen Motiven. Welche Zugkraft besitzen ihre Argumente auch in den sozialen Unterklassen, wenn sie u.a. mit protektionistischen Anliegen daherkommen und behaupten, damit Schutz vor den Stürmen der Globalisierung zu bieten? Erlaubt es der Populismusbegriff diese Parteien wirklich angemessen zu beschreiben? Und nicht zuletzt: Was können wir dagegen zu tun?
17h – 19h Workshop-Section B
2. … ums Ganze! Forum (English)
Racist formations and the rise of the european extreme right
Rassistische Formierung und der Aufstieg der extremen Rechten in Europa
Chair: TOP B3rlin
Ankündigung folgt…
Für den Platz an der Sonne – Burschenschaften als Karrierenetzwerk im kapitalistischen Hauen und Stechen (Kritik im Handgemenge) (German)
Das Untertanenprinzip der Burschenschaften, nach dem Motto „nach oben buckeln und nach unten treten“ bereitet auf die Einordnung in die herrschende, durch Ausbeutung geprägte Gesellschaft vor und hilft, sich in der kapitalistischen Hackordnung durchzusetzen.
Das Lebensbundprinzip und die damit verbundene Förderung durch ältere, materiell abgesicherte Verbindungsmitglieder und der Zugriff auf ein durch Seilschaften geprägtes Karrierenetzwerk ist hierbei nicht Selbstzweck oder Akt der Wohlfahrt, sondern dient vielmehr der Reproduktion ihrer Eliten in der Gesellschaft. So verankern Burschenschaftler ihre politische Ideologie im gesellschaftlichen Diskurs und sichern sich einen Vorsprung im Hauen und Stechen um die besten Plätze in der kapitalistischen Gesellschaft.
Unter anderem diese Funktionen von studentischen Verbindungen und Burschenschaften in der kapitalistischen Gesellschaft wollen wir mit Euch unter die Lupe nehmen und diskutieren.
Who cares …? Feministisch ums Ganze kämpfen (Basisgruppe Antifaschismus (BA) Bremen) (German)
Wenn die (radikale) Linke alle Herrschaftsverhältnisse überwinden – und nicht in einer erneuten Katastrophe des „real existierenden Sozialismus“ enden will – braucht sie Begriffe davon, was das für Herrschaftsverhältnisse sind und wie sie miteinander zusammenhängen. Ein berühmtes Konfliktfeld stellt(e) die Auseinandersetzung um den Feminismus und die Kritik der Geschlechterverhältnisse dar. Oft genug stehen diese kaum im Fokus linker Auseinandersetzung oder fristen als ungeliebte Kinder die „irgendwie“ wichtig sind, aber analytisch und praktisch häufig hinten runter fallen, ein Nischendasein.
Mit dem Anspruch eine Herrschaftskritik auf der Höhe der Zeit vorzulegen, betrat das antiautoritäre kommunistische …ums Ganze! Bündnis unter anderem 2009 mit der Broschüre „Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit“ die Bühne der radikalen Linken. Viel Kritik hagelte es vor allem bezogen auf die Darstellungsform, die Methode der Kritik und der scheinbar funktionalistischen „Ableitung“ gesellschaftlicher Verkehrs- und Praxisformen.
Thema dieser Veranstaltung wird vor allem die feministische Kritik an der Analyse von …ums Ganze! sein und die Frage, wie mit dieser produktiv umgegangen werden kann. Es wird also auch darum gehen wie eine Analyse jenseits des Haupt- und Nebenwiderspruchs im Rahmen der Analyse der Neuen-Marx-Lektüre geleistet werden kann. Dazu stellen wir unsere Überlegungen zur Diskussion und zeigen inwiefern dies Auswirkungen auf unsere Organisierungsformen hat.
19h – 20h Break / Dinner
20h – 22h
3. …umsGanze! Forum (English)
Antifascism and the rise of the european extreme right
Antifaschismus und der Aufstieg der extremen Rechten in Europa
Moderation: TOP B3rlin // Input: Antifa AK Köln