„…was uns trennt“. Offener Brief an die ARAB.

„…was uns trennt“
Antwort auf den Text „Zwei Seiten einer Medaille: Über Glanz und Elend der Rosa-und-Karl Initiative.“ (1) der ARAB, vom Januar 20131.
Basisgruppe Antifaschismus [BA] Bremen, April 2013.

…was bisher geschah.
Am 13. Januar 2013 fand unter dem Titel „Rosa & Karl“ in Berlin eine Demonstration, anlässlich der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, statt. Diese grenzte sich explizit von der Luxemburg-Liebknecht(-Lenin) Demonstration ab, um sich nicht weiter in den dortigen Karneval einzureihen. Das Bündnis „Rosa & Karl einte eine moralisch begründete Ablehnung des Stalinismus. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.(2)
Diese Intention – sich gegen den wirren Haufen verschiedenster Strömungen die dort den „Marxismus“ verteidigen wollen, zu wehren, bewerten wir als richtig und gut. Wir konnten jedoch inhaltlich mit der LL-Demo als auch der Rosa & Karl Demo nicht viel anfangen, beteiligten uns aber dennoch mit einem eigenen Text an der Rosa & Karl Demo, sowie einem Redebeitrag, der beide Demos inhaltlich kritisierte (3).

Wie die ARAB in ihrem Text jedoch richtiger weise kritisierte, blieb unsere eigene Kritik am Stalinismus unscharf und deshalb unzureichend. Nicht, weil wir diese Auseinandersetzung für eine linke Spezialdebatte halten, sondern weil an ihr exemplarisch aufgezeigt werden kann, mit welchen Argumenten konkurrierende Strömungen um die Deutungshoheit ringen und beanspruchen zu definieren, was denn revolutionär Links sei, halten wir es für notwendig auf die ARAB zu antworten.

Angesichts der globalen Dominanz, der, von uns etwas unscharf als „Traditionsmarxismus“ benannten Strömungen, ist es für uns umso wichtiger sich mit der Analyse und den daraus resultierenden strategischen und taktischen Schlüssen auseinander zu setzen. Vor allem in den letzten Jahren, in denen dankenswerter Weise eine zögerliche Neuauflage der Auseinandersetzung mit dem „real existierenden Sozialismus“ aufflammt, zeigen sich in der Ablehnung des „Alten“ noch keine genauen Konturen des „Neuen“. Gerade die antiautoritäre radikale Linke hat kaum Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Fragen und Möglichkeiten eines revolutionären Umsturzes. Inhaltlich anknüpfend an die LinkskommunistInnen und syndikalistischen Strömungen ist kaum Wissen, um die eigene Geschichte und bereits diskutierten Fragen, vorhanden. Dies ist auch eine Folge der, in den Geschichtsbüchern all der kommunistischen Parteien der Sowjetunion und DDR, praktisch totgeschwiegenen antiautoritären Strömungen, deren (relative) Wirkmächtigkeit noch in den 1920er Jahren Lenin dazu veranlasste diese als „Kinderkrankheit des Kommunismus“ zu beschimpfen und zu bekämpfen (4).

Diese Orientierungslosigkeit in der innerlinken Debatte verfolgt uns ständig auf Schritt und Tritt. In der Auseinandersetzung mit den Positionen des kommunistischen …ums Ganze! Bündnisses, deren Teil wir sind, zeigt sich dieses Problem ebenso. Während uns die eben genannten „Traditionsmarxist*innen“ scheiße finden, da wir angeblich klassenverräterische oder ‘akademische’ Positionen vertreten würden, versuchen uns Antideutsche mit dem Nachweis, wir seien inhaltlich auf einer Linie mit der Marxistischen Gruppe, vorzuwerfen wir seien Marxisten-Leninist*innen. (5)

Unsere Antwort richtet sich somit an zwei verschiedene Zielgruppen. Wir werden versuchen zu zeigen warum wir beide Stoßrichtungen falsch finden und versuchen Antworten darauf zu formulieren. Entscheidend ist allerdings vielmehr: wie der Prozess zur Revolution aussehen kann und: wie kommen wir dahin.
Um Missverständnisse zu vermeiden: das bedeutet nicht, „sich komplett auszumalen“ wie der Kommunismus aussieht, aber welche Mindeststandards notwendig sind, um eine Revolution zum Kommunismus vorzubereiten, die ihren Namen auch verdient. Insofern nehmen wir das Angebot der ARAB dankend an. Der Text wird, in der Form ein wenig akademischer sein, da wir die Debatte für so wichtig halten, dass es möglich sein soll für alle potenziell Interessierten, bestimmte Dinge selbst nachprüfen zu können.

…was notwendigerweise präzisiert werden muss.
Wie wir in unserem Aufruf zur „Rosa und Karl“ Demo schrieben (6), ist die Geschichte der kommunistischen Bewegung, eine Geschichte des Scheiterns, da der Anspruch eine Revolution durchzusetzen und eine umfassende Emanzipation Aller zu verwirklichen, bisher gescheitert ist. Denn dies hätte bedeutet nicht nur die gesellschaftlichen Produktionsverhältnisse zu verändern, sondern alle Formen von gesellschaftlicher Herrschaft gleich mit. Dies ist der Maßstab an dem wir alle bisherigen Versuche messen. Da wir mit Kommunismus „die wirkliche Bewegung welche den jetzigen Zustand aufhebt“ (Marx), meinen. Wir wollen „alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“ (Marx). Außer in den Geschichtsbüchern der Sowjetunion und der DDR hat es diesen Zustand jedoch bisher nie gegeben.

Die ARAB hat aber auch Recht, wenn sie schreibt, dass es zu einfach wäre, sich lediglich identitär abzugrenzen und so zu tun als wäre das alles nur ein „Verkehrsunfall“. Denn, entgegen der Initiator*innen der Rosa & Karl Initiative, halten wir den „real existierenden Sozialismus“ für keinen Betriebsunfall, sondern eine konsequente Folge der Analyse, Strategie und Taktik der Bolschewiki, samt ihrer verlängerten Arme in den kommunistischen Parteien der 3. Internationale.

…wer ist dieser “Traditionsmarxismus“?
In der Geschichte linker Bewegungen spielte es immer eine wichtige Rolle, darüber zu streiten, was denn der Marx eigentlich so zu Papier gebracht hat: Wie war seine Methode, was wollte er da überhaupt machen und was sollen wir daraus für praktische Konsequenzen ziehen. Vorneweg: wir halten das Marxsche Werk für ein sehr wichtiges Werkzeug, seine Methode für unerlässlich, sozusagen als Handwerkszeug für die Analyse. Aber auch das marxsche Werk ist nicht allumfassend und zeitlos, noch ist alles richtig, nur weil er es der bärtige alte Mann gesagt hat. Auch bei ihm gab es ungelöste Probleme. Sei es, weil er sich damit nicht beschäftigte, oder sich die Welt inzwischen geändert hat. Stichwörter dazu sind: revolutionäre Organisation, Revolutionstheorie und Staatskritik, das Problem zwischen Struktur und Handlung, welche werttheoretischen Probleme ergeben sich durch die Auflösung der Goldpreisbindung an den Dollar („Bretton Woods“)? Wie ist das mit der Psyche der Subjekte im Kapitalismus oder den unterschiedlichen kollektiven Betroffenheitslagen (Bsp: Reproduktionsarbeit, Kolonialismus) usw. ?

Damit ist ein wichtiger Punkt benannt: das marxsche Werk ist für uns keine Bibel und keine Grundlegung einer neuen („der materialistischen“) Weltanschauung, wie das noch von Engels, Kautsky, Bernstein etc. behauptet wurde. Entscheidend ist nicht, ob Marx etwas gesagt hat, entscheidend ist, ob es richtig ist. In Zeiten in denen vom „Ende der Geschichte“ geredet wird, klingt das vielleicht banal. Im Kalten Krieg war diese eine relevante Frage – die durchaus bis heute nachwirkt. Dies gilt sowohl für analytische Fragen, als auch für die Einschätzung der Strategie und Taktik der Bolschewiki (7). Selbiges gilt übrigens für alle anderen linken Größen wie Goldmann, Zetkin, Luxemburg, Lenin, Liebknecht und wie sie nicht alle heißen, auch. Es lässt sich durchaus behaupten, dass …ums Ganze! der Versuch ist, die Erkenntnisse der neuen-Marx-Lektüre (8) in die Praxis umzusetzen. Diese, in all seiner Heterogenität umfassenden Strömung, entwickelte sich in der BRD der 1960er Jahre, ist jedoch keinesfalls darauf beschränkt (9).

Wenn wir von „Traditionsmarxismus“ bzw. Weltanschauungsmarxismus reden, meinen wir eine spezifische Lesart der Marxschen Theorie. Später wurde diese als systematisierende Herrschaftslegitimation zum „Marxismus-Leninismus“ und zur Staatsdoktrin der Sowjetunion und aller, mit ihr verbundenen kommunistischen Parteien. Wenn wir also im Folgenden vom Weltanschauungsmarxismus (WM) sprechen, sind all jene Linken gemeint, die sich – oft auch ohne dies zu Wissen – auf dieses Verständnis des Marxschen Werkes beziehen (10). Dies gilt global für den Großteil der Linken. Die Spielarten des “WM” reichen dabei von Trotzkist*innen wie der SAV und Marx 21, Gruppe Arbeitermacht, DKP, MLPD und die ganzen KPD (Nachfolge/ Aufbauorganisationen) bis hin zum 3A Bündnis. Selbstverständlich haben alle ihre Besonderheiten in Strategie und Taktik – ihre Gesellschaftsanalyse und ihre erkenntnistheoretischen Grundlagen und Methoden sind jedoch dieselben. Um diese geht es uns, wenn wir uns vom „WM“ abgrenzen (11).

Die Behauptung ist, dass die angeblich geschlossene Weltanschauung, die ‘Proletarische’ sei, mit einer Vorstellung das der “Marxismus” und die Entwicklung zum Sozialismus die zwangsläufig höhere Stufe der Menschheitsgeschichte darstelle. Die Grundlagen dafür waren Engels, Kautsky, Bernstein und ihrer, vor allem auf dem Anti-Dühring basierende Lektüre (12). Die Tendenz, dass der „Marxismus“ die Anwendung der Naturgesetze auf die Menschheit wäre, in der sich das schwach Entwickelte automatisch zum höher Entwickelten bewegen würde, ist ebenfalls darin enthalten (13). Immer noch gilt: es gibt keine Garantie für eine emanzipatorische Aufhebung der bürgerlichen Gesellschaft.

…was wir vom Klassenstandpunkt halten.
Der Umkehrschluss aus der angeblichen, proletarischen Weltanschauung, war der grundsätzlich unkritische und positive Bezugspunkt auf alle Unterdrückten. Dazu ist zu sagen: die marxsche Analyse war formanalytisch. Es ging um die Frage, warum sich diese Gesellschaftsformation in diesen sozialen Formen reproduziert. Wie konnte (und kommt) es zu, der im Kapitalismus existierenden Verselbständigung („Hinter dem Rücken – aber durch die Menschen durch“) der gesellschaftlichen Herrschaft. Marx untersuchte dies zwar durchaus mit politischer Intention – trotz allem ging es vor allem um die Analyse dieser ‘verborgenen’ Mechanismen.
Die Existenz zweier Klassen ist konstitutiv für den Kapitalismus. Da stehen sich die Proletarisierten (die Lohnabhängigen) und die Produktionsmittelbesitzenden (KapitalistInnen) gegenüber. Diese Beziehung ist ein „gesellschaftliches Verhältnis“. Unter den gegebenen Voraussetzungen müssen sich die vereinzelten Einzelnen bei Strafe des eigenen Untergangs in diesem Verhältnis bewegen.
Wenn wir uns also auf die Klasse der Lohnabhängigen beziehen (14), dann weil diese (uns eingeschlossen!) wohl die meisten Gründe haben diese Verhältnisse abzuschaffen – und außerdem den übergroßen Teil der Bevölkerung dieses Planeten stellen. Aus praktischen Gründen – durch Fähigkeit zum Streiken und der damit einhergehenden materiellen Macht werden diese die alte Macht absetzen können – eine notwendige Voraussetzung für eine Überwindung der Verhältnisse. Proletarisierte sind erst mal alle Menschen, die lohnarbeiten müssen und nicht über Eigentum an Produktionsmitteln verfügen. Auch wenn es zwischen diesen Personen sehr erhebliche soziale Unterschiede gibt. Sowohl in der gesellschaftlichen Macht, des rechtlichen Status, der körperlichen Verfasstheit und der psychischen Voraussetzungen.
Wenn wir aber eine Abschaffung der Verhältnisse wollen, brauchen wir die Organisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen. Dazu zählt bspw. ebenso die lohnförmig und nicht-lohnförmig vermittelte Reproduktionsarbeit. Ohne gesellschaftliche Mehrheit wird das nicht gehen. Aber: diese Proletarisierten sind weder die aufgeklärteste, noch die per se „beste“ gesellschaftliche Gruppe. Denn diese Verhältnisse legen qua ihrer Konkurrenz und der einhergehenden psychischen Zurichtungen eine reaktionäre ‘Interpretation’ weitaus näher als eine kategoriale Kritik, die die Existenzbedingungen in den kapitalistischen Verhältnissen verortet. Unsere Kritik und (Anti-)Politik zielt darauf ab diese Bedingungen abzuschaffen. Die Frage ist jetzt natürlich, wie das gehen soll.

…was eine wichtige Voraussetzung ist: Organisierung
In allen Spielarten des Weltanschauungsmarxismus nimmt natürlich die Organisierungs-/Organisationsfrage einen wichtigen Stellenwert ein. Streitpunkt darin ist immer: wer organisiert wen, wie muss Organisierung aussehen, welche Bereiche sollen organisiert werden und von wo aus kann die Revolution losgehen. (15) Verhandelt wurde diese Frage meistens – auch wieder implizit oder explizit – am Modell der Leninschen Partei. Diese parteiförmige Organisation zeichnet sich durch wesentliche Punkte aus: Eine zentralistische und hierarchische Organisation nach Innen und eine Trennung zwischen den Befreier*innen und den zu Befreienden nach Außen, mit dementsprechendem Führungsanspruch der „Arbeiterklasse“.

Diese Trennung zwischen revolutionärem Subjekt und Organisation führt dazu, dass jeder noch so reformistische Kampf „revolutionär“ wird, wenn er die Stärkung der eigenen Organisation zur Folge hat und die Kommunist*innen tragen „von außen“ das „revolutionäre Bewusstsein“ unter die Leute. (Dabei gibt es dieses Modell noch in anderen Variationen, der „Gegenstandpunkt“ z. B. beschränkt sich auf das reine Hineintragen in Form von „Argumenten“, während DKP, Trotzkist*innen und Co z.B. meistens beim Reformismus verbleiben.)
Aus dieser Analyse ergibt sich auch die Konsequenz, dass sich alle diese Parteiaufbauprojekte notwendigerweise als DIE Partei verstehen, die das Proletariat zur Revolution führen will. Revolution hieße in diesem Fall jedoch auch nur Veränderung der Produktionsweise. Entscheidend ist dabei: es geht immer um einen Führungsanspruch. Was dann heute als Freiheit in der Propaganda in Bündnissen dargestellt wird, hält sich in der Praxis nur soweit, wie jede einzelne Partei so groß wird um die jeweils anderen isolieren zu können.

Das Verhältnis der Kommunist*innen zu konkreten Kämpfen ist deswegen nicht nur ein Doppeltes, sondern auch ein doppelt vertracktes. Erstens sind ihre Interessen von den grundsätzlichen Interessen ihrer Klasse nicht getrennt (in den meisten Fällen vermutlich die Klasse der Leute, die zur Lohnarbeit gezwungen sind) und damit auch nicht von der Verbesserung der eigenen Lage. Gleichzeitig ist aber nur die praktische Kritik eben ihrer eigenen Lage und somit der eigenen Existenzquelle, egal ob das im Einzelfall eine bessere oder schlechtere gesellschaftliche Stellung ist, die Voraussetzung und Bedingung ihrer gesellschaftlichen Befreiung. Wenn die Kommunist*innen diese Trennung von “uns” und den “anderen” nicht wollen, bleibt keine andere Möglichkeit, als diese nicht zu vollziehen. Die Trennung von konkreten Reformzielen (z. B. „mehr Lohn“, „keine Studiengebühren“, what ever) und kategorialer Kritik muss aufgehoben werden durch die Entscheidung sich selbst als potentielles Subjekt sozialer Befreiung zu begreifen. Mit dem Ziel möglichst viele als Genoss*innen zu gewinnen (16).

Die Orte der Organisierung nannten wir in unserem Strategiepapier „Der Klassenkampf und die Kommunist*innen“ „strategische Zentren“ (17). Diese strategischen Zentren sind kommunistische Basisorganisierungen, die sowohl in Form und Inhalt, Keimformen der neuen Gesellschaft bilden und verschiedene Teilbereiche miteinander vernetzen. Historisch können wir dies als Anknüpfung an syndikalistische und rätekommunistische Strömungen begreifen. Durch die Bildung von Räterepubliken mit dem Ziel der Umwälzung und Organisierung der gesellschaftlichen Produktion (18), wurde dies schon einmal versucht. Übrigens: auch wenn das damals „Arbeiter- und Soldatenräte“ waren, müssen diese heute nicht ebenfalls so aussehen. Räte sind erst einmal nichts weiter als ein Zusammenschluss von Menschen zum Zweck der Organisierung. Schließlich stehen uns heute – auch weitaus bessere technische Möglichkeiten zur Verfügung um uns zu organisieren bzw. zu entscheiden WEN wir organisieren.

Keimformen heißt: das bereits Vorformen einer postkapitalistischen Gesellschaft gebildet werden, mit all ihren Möglichkeiten und Begrenzungen. Diesen Anspruch ernst zu nehmen, heißt, den Fragen nachzugehen: wie ist das mit patriarchalen Strukturen, Hierarchien, Ausschließungsmechanismen in der Organisierung, den psychischen Bedürfnissen, der Selbstbildung und den Versuchen der kollektiven Bewältigung des Lebensalltags?! (19) Diese stellen einen Mindeststandard dar, um eine emanzipatorische Bewegung aufzubauen. Denn: wer eine militärisch geführte Untergrundorganisation aufbaut um einen Putsch vorzubereiten (Bolschewiki) wird auch hinterher eine solche „Revolution“ bekommen in der die Emanzipation der Einzelnen schnell auf den Sanktnimmerleinstag verschoben wird und jegliche Kritik daran als „Kinderkrankheit des Kommunismus“ (Lenin) diffamiert und bekämpft wird.

…heute schon an morgen denken!
Diese Methodik und grundsätzlichen strategischen Bestimmungen lassen sich auf alle Lebensbereiche und linke Teilbereichskämpfe übertragen. Die konkrete Taktik, also die Umsetzung, ist natürlich immer flexibel zu bestimmen. Denn: auch der Kommunismus lässt sich nicht am Reißbrett entwerfen.

Wer keine zweite Sowjetunion will, sollte sich bereits heute damit beschäftigen wie denn ein besseres Morgen aussehen kann und was auf dem Weg dorthin an Fragen zu klären sind.
In diesem Sinne: Für DEN Kommunismus!

 

Fußnoten:
1. http://arab.blogsport.de/2013/01/18/zwei-seiten-einer-medaille-ueber-glanz-und-elend-der-rosa-und-karl-initiative/
2. Der Aufruf ist zu finden unter: http://rosaundkarl.blogsport.de/aufruf/
3. http://basisgruppe-antifa.org/wp/nein-nein-dass-ist-nicht-der-kommunismus-2013/
4. Vgl. Bock, Manfred (1976): Geschichte des „linken Radikalismus“ in Deutschland. Ein Versuch, Frankfurt/Main 1976
5. Vgl. Associazione delle Talpe Bremen: http://associazione.files.wordpress.com/2008/06/antideutsch-antinational-hegemonial.pdf. Hauptvorwurf ist, wir würden unsere Position zum Staat wesentlich von der Marxistischen Gruppe (MG) übernehmen und uns in die Reihe der Staatsableitungsdebatte stellen. Richtig ist vielmehr, dass wir unsere Analyse des Staates als Garant kapitalistischer Reproduktion in Anlehnung an Johannes Agnoli und seiner Analyse in „Der Staat des Kapitals“ gewinnen, der sich explizit von der, als orthodox markierten, Staatsableitungsdebatte distanziert. Vgl.: Kapitel 4: Der bürgerliche Staat als politische Form und Gewalt der kapitalistischen Produktionsweise. hxtp://umsganze.org/media/Staatstext_web.pdf.
6. http://basisgruppe-antifa.org/wp/im-schatten-von-rosa-und-karl-2012/
7. Bestes, weil aktuellstes Beispiel: http://www.sol-hh.de/index.php/aktion/36-demo/240-bericht-zur-lll-demonstration-2013
8. Elbe, Ingo (2010): Marx im Westen. Die neue Marx-Lektüre in der Bundesrepublik seit 1965. Berlin.
9. Unsere Genoss*innen der TOP B3rlin organisieren alljährlich die Marx-Herbstschule in Berlin, die sich genau mit diesen Fragen beschäftigt: www.marxherbstschule.net
10. Wenn auch als Abgrenzungs-Auseinandersetzung, lässt sich dies bis heute auch in Publikationen anarchistischer/ anarcho-syndikalistischer / autonomer/ trotzkistischer Strömungen finden. Vgl. Wallat, Hendrik (2012): Staat oder Revolution. Aspekte und Probleme linker Bolschewismuskritik. Münster. Mit ähnlichen Problemen hat auch der, sich als post-trotzkistisch bezeichnende NAO-Prozess zu kämpfen: www.nao-prozess.de
11. Ausführlich, Elbe (2010)
12. Elbe, Ingo (2006): Zwischen Marx, Marxismus und Marxismen – Lesarten der marxschen Theorie. In: Hoff, Jan/ Petrioli, Alexis/ Stützle, Ingo/ Wolf, Frieder Otto: Das Kapital neu lesen – Beiträge zur radikalen Philosophie. Münster, S. 52-71.
13. Vgl. Elbe (2006). Diese Kritik lässt sich auch aus postkolonialer Perspektive noch einmal gesondert aufführen, vgl. Lindner, Kolja (2012): Eurozentrismus bei Marx. Marx-Debatte und Postcolonialismus im Dialog. In: Bonefeld, Werner/ Heinrich, Michael: Kapital & Kritik. Nach der »neuen« Marx Lektüre. Hamburg, S. 93-129.
14. Dies bezieht sich auch auf Menschen, die nicht mit einem Helm in der Fabrik stehen.
15. Kelb, Bernie (1973): Organisieren oder organisiert werden. Vorschläge für Genossen von links unten. Berlin/ West.
16. Dieser Ansatz ist immer noch der am meisten verbreitete in linken Zusammenhängen. Ob das jetzt „Minimal/Maximal-Programm“ (DKP) heißt, Übergangsforderung (Trotzkist*innen) oder Richtungsforderung (Avanti/ Teile der Interventionistischen Linken), ist dabei an dieser Stelle egal.
17. http://basisgruppe-antifa.org/wp/der-klassenkampf-und-die-kommunistinnen-ein-strategievorschlag/
18. Vgl. Kuckuck, Peter (1969): Revolution und Räterepublik in Bremen. Frankfurt am Main.
19. Vgl. http://mitmachen.basisgruppe-antifa.org

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