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Berlin: Die neuen Kapital-Lesarten im Zuge von 1968

26. Oktober 2017 @ 19:00 - 21:00

Donnerstag, 26.10.2017, 19 Uhr, Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2, 10243 Berlin
Die neuen Kapital-Lesarten im Zuge von 1968

Mit Renate Mohl, Sergio Bologna und Prof. Frieder Otto Wolf

Wir konzentrieren uns auf die neuen, bis heute wirksamen und – in zweiter und dritter Generation – weiterentwickelten Marx-Lesarten, die kurz vor 1968 entstanden sind im Zuge des politischen und sozialen Um- und Aufbruchs. Diese Lesarten entstanden innerhalb derselben historischen Sequenz (Anfang bis Mitte der 60er Jahre) mit einem ähnlichen Bedürfnis nach Erneuerung sowie nach Abgrenzung zur marxistischen „Tradition“ und waren einerseits ein Aufbruch zu einem neuen, undogmatischen Umgang mit Marx und andererseits eine Rückkehr zu seinen Texten. Gleichwohl haben sie in Italien, Frankreich und Deutschland (auf diese drei Länder wollen wir uns begrenzen) ganz unterschiedliche politische und ideengeschichtliche Voraussetzungen. Drei wichtige Repräsentaten haben wir einladen können:

Sergio Bologna (Padua) für die operaistische Marx-Lesart in Italien. Der Operaismus ist mittlerweile zu einer post-operaistischen (und einer von Foucault geprägten biopolitischen) Lesart übergegangen, im angelsächsischen Raum spricht man auch von „Italien Theory“ und „Autonomist Reading“.

Prof. Frieder Otto Wolf (Berlin) für die strukturale Marx-Lesart in Frankreich. Die strukturale und dann die post-strukturale Marx-Lesart in Frankreich ist vor allem durch die „Althusser-Schule“ ungeheuer wirkmächtig geworden. Althussers strukturale Lesart hieß zunächst auch symptomatische oder symptomatologische Lesart, spätestens seit Derrida gibt es aber auch eine post-strukturale und dekonstruktive Marx-Lesart.

Renate Mohl (Seeheim-Jugenheim) für die formanalytisch-werttheoretische Lesart in Deutschland (auch als „wertkritisch“ bezeichnet). Auch die heterodoxe Kapital-Forschung in der DDR ging in eine solche Richtung.

Sprache: Deutsch mit Simultanübersetzung ins Englische.

Kosten: 2 Euro

Offene Abendveranstaltung im Rahmen der 10. Marx-Herbstschule: https://www.facebook.com/events/793930917454885

[english version]

Thursday, 26 October 2017, 19:00, Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz, 10997 Berlin
The New Readings of Capital That Emerged Around 1968
Featuring Renate Mohl, Sergio Bologna, Prof. Frieder Otto Wolf,

The opening soiree will see the speakers present new readings of Capital that developed in the run-up to the long year 1968. Whence the need for a new and different reading of Capital? What criticisms of the Marxist tradition were formulated? And what was the relationship between these readings, the political situation in various countries and the new beginning that was 1968?
Renate Mohl (Seeheim-Jugenheim) will present the form-analytical and value-theoretical reading in West Germany.
Prof. Frieder Otto Wolf (Berlin) will present the structuralist reading of Capital in France.
Sergio Bologna (Padua) will present Italian workerism’s reading of Capital.

Languages: German with simultaneous interpretation into English.

Admission charge: 2 Euro

Details

Datum:
26. Oktober 2017
Zeit:
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort

Kunstquartier Bethanien, Studio 1
Mariannenplatz 2
Berlin, 10997 Germany

Veranstalter

Rosa-Luxemburg-Stiftung