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Antikommmunismus als Vergesellschaftung der BRD

15. November 2017 @ 19:00 - 22:00

Vortrag mit moderierter Diskussion
im Rahmen der Reihe:

„Vorwärts und nicht vergessen“ – zu Folgen, Aktualität und kritischer Rezeption der Oktoberrevolution.

Referent: Philipp Eichhorn, Wien.

„Wir haben einen Abgrund an Landesverrat im Lande“ Antikommunismus als Vergesellschaftung der BRD

Als Adenauer mit diesem Spruch die sogennante Spiegel-Affäre – also die lapidare Recherche, dass die Bundeswehr bei weitem nicht so kampfkräftig war, wie Franz Josef Strauß und andere das gerne verkündeten – kommentierte, war das der Höhepunkt eines Politkstils, der jede Kritik an Regierung, Politik und Gesellschaft der BRD in antikommunistischer Manier bis hoch zum Landesverrat abstempelte; mit entsprechender Folge. Also zu einer Zeit, in der kommunistische Parteien in Frankreich und Italien etablierte Massenparteien waren und McCarthy fast schon seit 10 Jahren selbst RepublikanerInnen als tragische Witzfigur erschien. Der Antikommunismus war aber in dem Staat, der bereits sechs Jahre nach seiner Gründung das KPD-Verbot veranlasste, nicht einfach nur ein besonders extremer Fall in der Anwendung. Nicht nur, dass im Land der HenkerInnen das Andenken an die kommunistischen Opfer des NS und die Würdigung ihres Widerstandes nicht vorgesehen war: Das gesamte Fundament und die Ideologie der BRD kann ohne den Antikommunismus nicht gedacht werden, da es den zentralen Bestandteil ihrer Vergesellschaftung darstellt. Was das Verbot der direkten Demokratie, die Eigenheimförderung und Allensbach miteinander zu tun haben, wie erfolgreich oder eben auch nicht dieser Weg war und was das ganze nach dem Ende der DDR zu bedeuten hat, möchte dieser Vortrag aufzeigen.

Philipp Eichhorn ist Soziologie, der sich inbesonders mit deutscher Mentalitätsgeschichte und den aktuellen und vergangenden deutschen Gouvernementalitäten beschäftigt hat und vielleicht auch deswegen gerade im wieneririschen Exil lebt, wo er fachfremd, aber Kollektivvertraglich abgesichert, 14 Monatsgehälter bekommt. Früher hat er aus Famegründen so Sachen wie testcard oder freie uni bamberg gedroppt. Aber das ist dann doch schon etwas her. An neuem Fame wird aber gearbeitet.

Eine Veranstaltungsreihe von Kulturraum e.V. – KreV, Gruppe Sassulitsch und the future is unwritten – Leipzig.
In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V…

Für weitere finanzielle Unterstützung danken wir: Linksfraktion Sachsen.

Infos und Programm:
https://vorwaertsundnichtvergessen.wordpress.com/

Details

Datum:
15. November 2017
Zeit:
19:00 - 22:00

Veranstaltungsort

Institut fuer Zukunft
An den Tierkliniken 38, Kohlrabizirkus
Leipzig, 04103 Germany